Presseveröffentlichung 2011 |
| AWO Kochabend |
| Gemeinschaft geht bei der Jugend durch den Magen Nachwuchs der AWO-Leutershausen hatte Riesenspaß bei einem gemeinsamen Kochabend |
Hirschberg-Leutershausen (aste). Bisher hatte die AWO-Leutershausen für ihre Jugend immer LAN-Partys veranstaltet. Jetzt fand Vorsitzende Ingrid Scholz, man müsste auch mal etwas anderes machen und schlug einen gemeinsamen Kochabend vor. "Es war erstmal Stille", lachte sie. Doch dann fanden die jungen Leute den Gedanken an so ein selbst gekochtes Drei-Gänge-Menü gar nicht so übel und verabredeten sich am Donnerstagabend kurz entschlossen in der Küche der Karl-Drais-Schule - "einfach wegen dem Hunger und dem Spaß". Schon träumten sie von Gänsebraten und Pfefferminzsorbet mit Schokoladensoße. Scholz musste die übermütigen Koch-Einsteiger bremsen auf ein "einfaches" Menü aus Mortadella- und Käse-Carpaccio, Cannelloni, wahlweise mit Fleisch- oder vegetarischer Quarkfüllung, und Tiramisu oder Herrencreme. Für die meisten der zehn 16 bis 19-Jährigen war dies das erste selbständige Kocherlebnis. Scholz hatte alles eingekauft und stand gemeinsam mit Mama Eleonore Kabbe als Beraterin zur Verfügung, doch ansonsten mussten die Jugendlichen vom Zubereiten bis zum Spülen komplett alleine ran. Stirnrunzelnd überflog Jonathan das Rezept. "Ich bin sehr gut mit der Mikrowelle", war der auf Maultaschen mit Ketchup-Sahne-Soße spezialisierte Tütenkoch gespannt auf die ganz neue Erfahrung, die ihm nun bevorstand. "Ich bin zuversichtlich, dass das klappt", machte ihm sein Freund Dominic Mut. Der hatte schon öfter mal mit seinem Vater gekocht und erfreute sich nun an den "Zwei-Meter-Möhren". Stand schließlich so auf der Zutatenliste: "zwei m-große Karotten". Liebevoll zerhackten die beiden daraufhin Zwiebeln, die beiden mittelgroßen Möhren und Tomaten und stellten mit verstohlenem Blick auf Jans und Patricks grobgehackte Exemplare fest, dass ihre viel schöner waren. Unerschrocken machte sich Jonathan daraufhin ans Würzen seiner köstlich blubbernden Hackfleischpfanne. "Ich mach das nach Intuition", verriet er geheimnisvoll und kippte beherzt ein paar kräftige Streuer Pizzagewürz, rosenscharfe Paprika und Oregano dazu. "Ob das was bringt ?", schüttete er auch noch ordentlich Basilikum rein. "Wenns nix ist, tun wir halt dann Sahne rein", erinnerte er sich dunkel an einen der Koch-Rettungstipps seiner Oma. "Und ? Deine Meinung ?" reichte er den Löffel mit einer Geschmacksprobe an Dominic. "Schmeckt nach gar nix", fand der, es müsste irgendwie noch mehr rein. "Muss ja schließlich gut durch sein", betrachtete Jan an der Nebenplatte fasziniert das qualmende Fett in seiner Pfanne und bedeckte das Ganze erstmal mit heftig aufbrutzelndem Hackfleisch. Höchste Konzentration war angesagt bei Julia und Johanna, die gerade die Waffelbiskuits für den Nachtisch in Kaffee tränkten. Die beiden Damen hatten sich die süße Nachspeise ausgesucht, "weil das idiotensicher ist". Außerdem kann man da so lecker naschen. "Das Einzige, was das hier nicht ist - kalorienarm", lachte Scholz. Die erfreute sich, wie Patrick und Benita mit Löffel und Messer die Füllung in ihre Nudelröllchen quetschten. Den Trick, wie das leichter geht, würde sie später verraten. Zweifellos war dieses Koch-Event - und vor allem das anschließende Essen - für alle ein Riesenspaß. Von dem köstlichen Duft angezogen wurde auch SPD-Landtagsabgeordneter Gerhard Kleinböck, der in Ladenburg vier Jahre lang selbst einen Partyservice führte. Für den Winter versprach er den Jugendlichen, mit ihnen einmal sein persönliches Lieblingsgericht "Tafelspitz mit Sahne-Meerrettich" zu kochen. Bericht aus der Rhein-Neckar-Zeitung vom 16.07.2011 |
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